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Das Wichtigste auf einen Blick

  • Liquidität ist die kurzfristige Zahlungsfähigkeit und zentral für die Stabilität jedes Unternehmens.
  • Fehlende Liquidität gefährdet Kreditwürdigkeit und führt schneller in die Krise als mangelnde Rentabilität.
  • Kennzahlen wie Liquiditätsgrade und Cashflow machen die finanzielle Lage messbar.
  • Planung, Reserven und konkrete Massnahmen sichern die Zahlungsfähigkeit.
  • Digitale Tools schaffen Transparenz und erleichtern die Steuerung.

Was bedeutet Liquidität für Unternehmen?

Liquidität beschreibt die Fähigkeit eines Unternehmens, seinen kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachzukommen. Sie ist damit ein zentraler Indikator für Stabilität und Handlungsfähigkeit. Fehlt Liquidität, drohen Zahlungsengpässe und im schlimmsten Fall eine Insolvenz – auch wenn das Unternehmen eigentlich profitabel arbeitet.

Liquidität als Basis der Zahlungsfähigkeit

Liquidität ist die Grundlage für das Vertrauen von Banken, Investoren und Geschäftspartnern. Während die Rentabilität zeigt, ob ein Unternehmen Gewinn erwirtschaftet, beschreibt die Liquidität, ob es jederzeit zahlungsfähig bleibt. Eine gesunde Liquidität sorgt dafür, dass Rechnungen, Löhne und Steuern pünktlich beglichen werden können.

In der Praxis ist nicht der Gewinn, sondern die Liquidität der häufigste Grund, warum Unternehmen in Schwierigkeiten geraten.“ - Urs Rindlisbacher, Experte in Rechnungslegung und Controlling

Welche Kennzahlen machen Liquidität messbar?

Liquidität lässt sich mit wenigen Kennzahlen objektiv einschätzen. Besonders gebräuchlich sind die Liquiditätsgrade 1–3 sowie der Cashflow. Sie zeigen, ob ein Unternehmen kurzfristig zahlungsfähig bleibt und wie stabil die Finanzlage über die Zeit ist.

Liquiditätsgrade im Überblick

Die Liquiditätsgrade machen sichtbar, in welchem Umfang kurzfristige Schulden mit sofort oder bald verfügbaren Mitteln gedeckt sind. Damit liefern sie eine Momentaufnahme der finanziellen Stabilität und werden häufig von Banken und Investoren geprüft.

Cashflow als Steuerungsinstrument

Der Cashflow ergänzt die Liquiditätsgrade um eine dynamische Perspektive. Er zeigt, ob über eine bestimmte Periode mehr Mittel zufliessen als abfliessen. Ein positiver Cashflow stärkt die Liquidität, während ein negativer Cashflow auf Handlungsbedarf hinweist.

Für die Liquiditätssteuerung ist es hilfreich, zwischen den verschiedenen Arten von Cashflow zu unterscheiden:

  • Operativer Cashflow: zeigt, ob das laufende Kerngeschäft genügend liquide Mittel erwirtschaftet.
  • Investitions-Cashflow: bildet Käufe und Verkäufe von Anlagevermögen ab und beeinflusst die langfristige Liquidität.
  • Finanzierungs-Cashflow: umfasst Kapitalaufnahmen, Rückzahlungen und Dividenden.

Die Summe dieser drei Bereiche ergibt den Free Cashflow. Das ist jener Betrag, der dem Unternehmen tatsächlich frei zur Verfügung steht und über Investitionen, Ausschüttungen oder Reserven entscheidet.

Urs Rindlisbacher: „Liquiditätsgrade zeigen den Status quo – der Cashflow erzählt die Entwicklungsgeschichte.“

Tabelle: Kennzahlen zur Beurteilung der Liquidität

KennzahlFormelAussageRichtwert
Liquiditätsgrad 1Flüssige Mittel ÷ kurzfristiges Fremdkapital × 100Fähigkeit, Schulden sofort zu begleichen20–30 %
Liquiditätsgrad 2(Flüssige Mittel + Forderungen) ÷ kurzfristiges Fremdkapital × 100Fähigkeit, Schulden mit kurzfristigem Vermögen zu begleichen100 %
Liquiditätsgrad 3Umlaufvermögen ÷ kurzfristiges Fremdkapital × 100Gesamte kurzfristige Deckungsfähigkeit150–200 %
CashflowEinnahmen – Ausgaben (in Periode)Mittelzufluss oder -abfluss über Zeit> 0 (positiv)

Wie gelingt eine nachhaltige Liquiditätsplanung?

Eine nachhaltige Liquiditätsplanung sorgt dafür, dass Unternehmen jederzeit zahlungsfähig bleiben. Sie basiert auf der systematischen Erfassung aller Ein- und Auszahlungen und hilft, Engpässe frühzeitig zu erkennen. So entsteht Sicherheit für operative und strategische Entscheidungen.

Planung als kontinuierlicher Prozess

Liquiditätsplanung ist ein fortlaufender Prozess. Sie muss regelmässig aktualisiert und an Veränderungen im Markt oder im Unternehmen angepasst werden. Besonders in Wachstums- oder Krisenphasen schafft eine strukturierte Planung den nötigen Handlungsspielraum.

Urs Rindlisbacher: „Eine vorausschauende Liquiditätsplanung ist das Frühwarnsystem für jede Unternehmensleitung.“

ZeitraumTypische EinnahmenTypische AusgabenZiel der Planung
Nächste 4 WochenKundenrechnungen, VorschüsseLöhne, Lieferanten, SteuernKurzfristige Zahlungsfähigkeit sichern
1–3 MonateProjektzahlungen, KrediteMiete, Sozialabgaben, VersicherungenEngpässe frühzeitig erkennen
3–6 MonateInvestitionen, FinanzierungenRückzahlungen, VorräteStrategische Liquiditätsreserve planen

Welche Massnahmen sichern die Liquidität im Alltag?

Unternehmen können ihre Liquidität mit einer Mischung aus kurzfristigen und langfristigen Massnahmen sichern. Während kurzfristige Hebel helfen, akute Engpässe zu überbrücken, schaffen strategische Ansätze eine nachhaltige Stabilität. Entscheidend ist, beide Ebenen konsequent miteinander zu verbinden.

Operative Hebel

Kurzfristige Massnahmen wirken sofort und sind besonders in kritischen Situationen wichtig. Ein konsequentes Forderungsmanagement sorgt dafür, dass Rechnungen zeitnah gestellt und Zahlungseingänge zuverlässig überwacht werden. Auch klare Vereinbarungen über Zahlungsziele mit Kunden oder bessere Konditionen bei Lieferanten verschaffen Entlastung.

Zusätzlich können Factoring oder Zwischenfinanzierungen helfen, offene Forderungen schneller in liquide Mittel umzuwandeln.

  • Rechnungen zeitnah ausstellen und überwachen
  • Zahlungsziele mit Kunden aktiv verhandeln
  • Lieferantenkonditionen optimieren
  • Factoring zur schnellen Liquiditätsbeschaffung nutzen

Strategische Ansätze

Langfristige Massnahmen stärken die Widerstandskraft des Unternehmens über den Alltag hinaus. Der Aufbau von Rücklagen schafft einen Sicherheitspuffer für schwankende Einnahmen oder unerwartete Ausgaben.

Kreditlinien und alternative Finanzierungen sichern zusätzliche Flexibilität, wenn Mittel knapp werden. Ebenso verhindert eine vorausschauende Investitionsplanung, dass zu viele Ressourcen gleichzeitig gebunden werden.

  1. Rücklagen gezielt aufbauen
  2. Kreditlinien oder alternative Finanzierungen bereitstellen
  3. Investitionen zeitlich staffeln und priorisieren
  4. Liquiditätsreserven regelmässig überprüfen und anpassen

Worin unterscheiden sich Liquidität, Solvenz und Rentabilität?

Liquidität, Solvenz und Rentabilität sind drei zentrale Finanzbegriffe, die oft verwechselt werden. Jeder von ihnen beschreibt jedoch eine andere Dimension der Unternehmenssituation. Für eine fundierte Analyse ist es wichtig, sie klar auseinanderzuhalten und im Zusammenspiel zu betrachten.

Drei Dimensionen der Finanzstabilität

Liquidität beschreibt die Fähigkeit, kurzfristige Zahlungsverpflichtungen fristgerecht zu erfüllen. Solvenz hingegen steht für die langfristige Schuldendeckungsfähigkeit eines Unternehmens. Rentabilität wiederum misst die Ertragskraft und zeigt, ob ein Unternehmen Gewinn erwirtschaftet.

Diese Kennzahlen sind komplementär: Ein Unternehmen kann rentabel, aber kurzfristig illiquide sein. Ebenso ist es möglich, liquide zu sein, aber langfristig nicht solvent. Nur wenn alle drei Dimensionen im Gleichgewicht stehen, entsteht eine nachhaltige finanzielle Stabilität.

BegriffBedeutungBeispiel aus der Praxis
LiquiditätKurzfristige ZahlungsfähigkeitRechnungen und Löhne können sofort beglichen werden.
SolvenzLangfristige SchuldendeckungsfähigkeitKredite und Darlehen können auch in Zukunft zuverlässig zurückgezahlt werden.
RentabilitätErtragskraft / GewinnorientierungEin Unternehmen erwirtschaftet Gewinn, auch wenn kurzfristig die Liquidität schwankt.

Weshalb sind digitale Tools entscheidend für die Liquiditätssteuerung?

Digitale Lösungen ermöglichen es Unternehmen, ihre Liquidität in Echtzeit zu überwachen und rechtzeitig auf Veränderungen zu reagieren. Automatisierte Prozesse reduzieren Fehler, sparen Zeit und machen komplexe Zahlungsströme transparent. Damit gewinnen Unternehmen Sicherheit und schaffen die Basis für fundierte Entscheidungen.

Digitale Lösungen in der Praxis

Ein zentrales Element ist die digitale Buchhaltung. Bill Bucher sorgt dafür, dass Einnahmen und Ausgaben automatisch erfasst werden und jederzeit aktuelle Daten für die Liquiditätssteuerung vorliegen. So lassen sich Engpässe schneller erkennen und vermeiden.

Darauf aufbauend spielen Reporting-Systeme eine wichtige Rolle. Analise Franci stellt Finanzdaten verständlich dar, bereitet Szenarien auf und liefert Prognosen über die künftige Entwicklung der Liquidität. Damit wird aus reinen Zahlen ein klares Steuerungsinstrument für Geschäftsleitungen und Investoren. Damit verbinden sich klassische Treuhandkompetenzen mit modernen digitalen Lösungen

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