Cookie Consent by TermsFeed

BPMS – Was ist eine Business Process Management Software und welchen Nutzen hat sie?

28. Dezember 2021

In einer globalisierten und digitalisierten Welt steigen die Anforderungen an Unternehmen. Dabei wird eine ständige Effizienzsteigerung vorausgesetzt. Während Buchhaltungsprogramme der effizienteren Erfassung von Geschäftsvorfällen dienen und Datenvisualisierungsprogramme die Grundlage für fundierte Geschäftsentscheidungen liefern, gibt es auch Programme, die Unternehmen helfen, Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten. Allgemein ist dieser Bereich unter BPM, also Business Process Management bekannt.

BPM Bedeutung – Was steckt hinter dem Prozessmanagement

BPM steht für die Modellierung, Analyse und Verbesserung von End-to-End-Geschäftsprozessen. BPM beschäftigt sich mit Aufgaben und Prozessen, die wiederholt, fortlaufend oder vorhersagbar stattfinden. Ein Geschäftsprozess beinhaltet mehrere Aktivitäten, die ein Unternehmen bei der Zielerreichung unterstützen. BPM hilft dabei, Geschäftsprozesse auszuwerten und Optimierungspotenziale zu identifizieren. Dabei soll es für Ordnung sorgen, Einblicke schaffen und die Effizienz der kollektiven Arbeitsabläufe optimieren. Ist nicht eindeutig ersichtlich, welches BPM-Projekt zielführender ist für ein Unternehmen, wird in diesem Zusammenhang häufig eine ROI-Berechnung ausgeführt, um die Rentabilität zu vergleichen.

BPMS – Business Process Management Software

Was ist BPMS? BPMS ist kurz für Business Process Management Software oder Business Process Management System. Das Programm unterstützt das Unternehmen bei der Erledigung der oben genannten Aufgaben und zeigt somit Optimierungspotenzial auf. Es ermöglicht damit den reibungslosen Ablauf im Betrieb. Die Software hilft bei der Ermittlung von Chancen und Risiken und trägt durch strukturierte Datenerfassung zur zuverlässigen Entscheidungsfindung bei. Dieser datengesteuerte Ansatz bietet eine fundierte Entscheidungsgrundlage im Hinblick auf Geschäftsprozessentscheidungen und unterstützt somit die strategische Zielerreichung.

BPMS und ihre Stärken im Hinblick auf das Geschäftsprozessmangement

Aus einer Unternehmensperspektive können die folgenden Stärken eines Business Process Management Systems zusammengefasst werden:

  • spart Zeit, Geld und Ressourcen
  • erhöht die Agilität des Unternehmens und ermöglicht somit die Pausierung oder die Beschleunigung von Geschäftsprozessen
  • unterstützt bei der Rechtskonformität
  • fördert Sicherheits- und Schutzmassnahmen
  • stellt Daten zur Verfügung, die analysiert werden können
  • anpassungsfähig bei Veränderungen Eine Optimierung durch BPM-Tools kann besonders in Bereichen sinnvoll sein, die von Bottlenecks (organisatorische Schwachstellen die gesamten Prozesse verlangsamen), Redundanzen und wahrscheinlichen Fehlerkonstellationen betroffen sind.

BPM-System und die Digitalisierung

BPMS ist zudem ein wesentlicher Treiber der Digitalisierung in einem Unternehmen. Prozesse können in den digitalen Raum übertragen werden, wo sie abteilungs- und standortübergreifend zugänglich sind. Die Software liefert eine Roadmap, die zeigt, wer, wann, welcher Aufgabe nachgehen sollte. BPM-Tools können für jede Unternehmensgrösse oder unterschiedlichste Branchen sinnvoll sein. Auch Dritte, wie beispielsweise Lieferanten, können damit dank BPMS in Prozesse miteingebunden werden.

Wo findet digitales Prozessmanagement Anwendung?

Das Tagesgeschäft von Unternehmen umfasst zahlreiche Prozesse und Workflows. Dabei kann es sich sowohl um interne Prozesse (z. B. Einstellung neuer Mitarbeiter) als auch um externe Abläufe (dabei sind aussenstehende wie zum Beispiel Kunden, Partner oder Lieferanten involviert) handeln. Eingesetzt werden können BPMS zum Beispiel in den folgenden Abteilungen beziehungsweise Bereichen:

  • Buchhaltung und Finanzen
  • Personalmanagement
  • Leistungsmessung
  • Verwaltungstätigkeiten
  • Einkauf
  • Lagerhaltung, Logistik

Kerninhalte einer professionellen BPM Software

Der BPM-Lebenszyklus umfasst im Allgemeinen die folgenden Schritte:

  • Design bzw. Analyse – Dabei findet eine Analyse der Ist- und Soll-Prozesse statt sowie die Identifikation von Massnahmen, um den Soll-Zustand zu erreichen.
  • Modellierung - In diesem Schritt werden Prozesse ausgewählt und angepasst, die umgesetzt werden sollen.
  • Implementierung & Ausführung von Verbesserungen – Sobald die Prozesse ausgewählt sind, beginnt die Ausführungsphase und damit auch das Bestreben, Geschäftsprozesse zu automatisieren.
  • Überwachen – Diese Phase dient der späteren Identifikation von weiterem Optimierungspotenzial.
  • Optimierung – Hierbei werden Erkenntnisse gewonnen, die den Prozess noch weiter verbessern oder automatisieren können.

BPM-Software – darauf sollten Sie bei der Wahl achten

Wie bei jeder Software – ist es auch bei BPM-Systemen wichtig, dass die Software zum Unternehmen passt. Dabei gibt es eine Reihe von Kriterien, die die Wahl erleichtern:

  • Monitoring – Im besten Fall erlaubt die BPM-Software die Überwachung von Geschäftsindikatoren in Echtzeit und visualisiert die Daten in einem Dashboard.
  • Skalierbarkeit – Wie auch bei anderen Software-Lösungen – spielt auch hier die Skalierbarkeit eine wesentliche Rolle. Dabei sollten sowohl aktuelle Besonderheiten und individuelle Anforderungen abgedeckt werden als auch potenzielle zukünftige Anforderungen, die aufgrund von Wachstum oder Expansion entstehen können. Zudem ist auch die Anbindung an Drittsysteme ein essenzieller Punkt. Das gewählte BPM-System sollte in der Lage sein, Prozessdaten mit externen Systemen auszutauschen. Dabei kann zum Beispiel eine Schnittstelle zu einem Buchhaltungsprogramm wie Sage sinnvoll sein.
  • Sicherheit – Die Prozessmanagement-Software sollte Daten sicher verwahren und speichern. Dies ist besonders relevant, wenn Cloud-Lösungen verwendet werden.
  • Analyse und Simulation – Datenvisualisierung erleichtert das Erkennen von Schwachstellen und Optimierungspotenzialen. Die BPM-Software sollte daher in der Lage sein, Informationen mithilfe unterschiedlichster Diagrammtypen verständlich darzustellen.
  • Benutzerfreundlichkeit – Es ist wichtig, dass auch komplexe Prozessabläufe schnell und einfach modelliert und angepasst werden können.

BPM & Controller

Auch für Controller ist es wichtig, BPM-Prozesse ernst zu nehmen. Denn die Kennzahlen, die diese ermitteln, hängen unmittelbar mit den Prozessen zusammen beziehungsweise sind die Ergebnisse dieser Prozesse. Fehlen für zentrale KPIs Ereignisse oder auch gesamte Prozesse, ist das Prozessmodell nicht vollständig. Ebenso wie das Ergebnis des Controllers nicht vollständig ist, wenn relevante Prozess-Ergebnisse fehlen. Nur vollständige Ergebnisse oder Prozesse können zuverlässig zur Optimierung der Unternehmensprozesse genutzt werden. Zudem liefert BPMS dem Controller eine Hilfestellung bei der Beantwortung betriebsrelevanter Fragen.

FAQ

foto by pexels.com

Weitere empfohlene Beiträge
Unternehmenssteuern: Der Schweiz droht schon wieder massiver Ärger an der Steuerfront

(Unlauterer) Steuerwettbewerb Die seit längerem anhaltende öffentliche Kritik, dass sich vor allem Digitalkonzerne vor Steuerzahlungen drücken können, zeigt Wirkung. Die OECD plant ein globales Modell zur Besteuerung der Digitalwirtschaft. Laut der Europäischen Kommission werden die Gewinne von Web-Giganten in mehreren europäischen Ländern mit Gewinnsteuersätzen von unter 10 % besteuert, während andere Unternehmen durchschnittlich mit Gewinnsteuersätzen […]

22. Juli 2019
...
Endlich ist das revidierte Aktienrecht in Sicht

Entwickelt sich eine politische Zangengeburt schlussendlich doch noch zu einem Schweizerischen Erfolgsmodell? Die Chancen dazu stehen gut. Was bisher geschah: Das geltende Aktienrecht ist in Kraft seit dem 1. Juli 1992. Seit Anfang 2001 sind zahlreiche parlamentarische Vorstösse eingereicht worden mit dem Ziel, das schweizerische Recht im Bereich «Corporate Governance» zu verbessern. Im Dezember 2005 […]

18. Oktober 2017
...
Eine Schweizer Tradition stirbt einen langsamen Tod

Die Inhaberaktie steht vor dem Aus. Als Mittel zur schnellen Geldbeschaffung gedacht, bekam sie weltweit einen zunehmend schlechten Ruf. Die Inhaberaktie wird es ab 1.November 2019 nicht mehr geben. Zumindest wird sie die Anonymität des Besitzers nicht mehr gewährleisten. Dann tritt nämlich das Bundesgesetz zur Umsetzung von Empfehlungen des Global Forum über Transparenz und Informationsaustausch […]

22. November 2019
...
Steuervorlage 17

Knappe Zustimmung der WAK-N Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats konnte die Detailberatung der Steuervorlage 17 abschliessen. Die Kommission hat am 3. September 2018 getagt. Einzig beim Kapitaleinlageprinzip beantragt die Kommissionsmehrheit eine Änderung gegenüber dem Entwurf des Ständerats. Die Kommission hat das Gesetz in der Gesamtabstimmung äusserst knapp mit 12 zu 11 Stimmen […]

5. September 2018
...
Weitere empfohlene Beiträge
Revidiertes Aktienrecht entgeht knapp dem Totalabsturz – der Ständerat schickt die Vorlage zurück in die Kommission!

Nichts wird aus dem frommen Wunsch, dass die Aktienrechtsreform in der Wintersession 2018 zum Abschluss gebracht werden kann. «Ich bin überzeugt, dass das neue Aktien- und Rechnungslegungsrecht dazu beiträgt, dass es für Investoren noch attraktiver wird, ihr Geld in Schweizer Unternehmen «arbeiten» zu lassen.» Das sagte der damalige Bundesrat Christoph Blocher im Jahr 2007. Damals […]

11. Dezember 2018
...
Revidiertes Aktienrecht: die Vorlage ist erstmals von beiden Räten behandelt!

Was bisher geschah: Im Dezember 2007 verabschiedete der Bundesrat die Botschaft zur Revision des Aktien- und Rechnungslegungsrechts. Am 15. Juni 2018 hiess der Nationalrat die Aktienrechtsreform knapp mit 101 Ja zu 94 Nein-Stimmen gut. Am 11.12.2018 hat der Ständerat mit 23 Ja zu 20 Nein-Stimmen Eintreten auf die Vorlage beschlossen. Am 19.06.2019 hat der Ständerat […]

28. Juni 2019
...
Bundesgesetz über die Steuervorlage 17: Update

Der Deal mit Steuerreform und AHV kommt in den Schlussabstimmungen ohne Überraschungen durch. Nationalrat und Ständerat haben in den Schlussabstimmungen der Herbstsession keine Überraschungen produziert und dem Geschäft zugestimmt. Der Ständerat sagte Ja mit 39 zu 4 Stimmen, der Nationalrat sagte Ja mit 112 zu 67 Stimmen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass es zu […]

8. November 2018
...
Weitere empfohlene Beiträge
Quellenbesteuerung des Erwerbseinkommens von Arbeitnehmern

Mit dem Bundesgesetz vom 16. Dezember 2016 über die Revision der Quellenbesteuerung des Erwerbseinkommens wurden die Grundlagen für die Quellenbesteuerung des Erwerbseinkommens neu geregelt. Diese Bestimmungen treten auf den 1. Januar2021 in Kraft. In ihrer Gesamtheit zielen die teilweise überarbeiteten und teilweise neuen Bestimmungen darauf ab, die ergangene Rechtsprechung des Bundesgerichts (BGer), verschiedener kantonaler Gerichte […]

30. Juli 2019
...
Endlich ist das revidierte Aktienrecht in Sicht

Entwickelt sich eine politische Zangengeburt schlussendlich doch noch zu einem Schweizerischen Erfolgsmodell? Die Chancen dazu stehen gut. Was bisher geschah: Das geltende Aktienrecht ist in Kraft seit dem 1. Juli 1992. Seit Anfang 2001 sind zahlreiche parlamentarische Vorstösse eingereicht worden mit dem Ziel, das schweizerische Recht im Bereich «Corporate Governance» zu verbessern. Im Dezember 2005 […]

18. Oktober 2017
...
Sie haben Fragen?